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Normale Version: Europa am Scheideweg
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Kokytos

https://www.t-online.de/nachrichten/ausl...hkeit.html

Wahlausgang und Regierungsbildung in Italien spiegelt den mom. Zustand der EU wider. Einerseits (teils berechtigte nat. Interessen), andereseits die wohlgefüllten "Fleischtöpfe" der EU. Im Grunde genommen ist die EU, wie sie sich mom. präsentiert, gescheitert. Für jeden Wirtschaftswissenschaftler ein absehbares Scheitern, denn der Versuch verschiedenste Nationen mit ihren Traditionen und nat. Interessen, in ein gemeinsames Produkt zu pressen, MUSS scheitern. Wenn man bedenkt, daß Italien, die drittstärkste VW in der EU, sich sowohl wirtschaftl. als auch polit. in einem derart maroden Zustand befindet, wie soll man da wesentlich größere Gefälle innerhalb der EU in den Griff kriegen? Eigentlich gibts für die EU NUR ZWEI Möglichkeiten für die Zukunft. Entweder man schließt sich noch enger zusammen, in der Form der 50 Staaten der USA, wo es auch extremste polit. und wirtschaftl. Unterschiede innerhalb des Landes gibt (man vgl. z.B. Politik und Wirtschaftskraft von Kalifornien mit anderen primär landwirtschafl. geprägten und somit deutlich ärmeren Staaten). Aber zusammen ergeben diese versch. Staaten eine funktionierende VW. Oder man verändert die EU zu dem, was sie in Wirklichkeit ist, ein Möchte-Gern und Zweckbündnis, das irgenwie versucht mit einer gemeinsamen Stimme in der Weltpolitik mitzumischen. Daß Deutschland aufgrund seiner Wirtschaftskraft und Exports sehr stark von der Zollunion der EU profitiert, ist nicht von der Hand zu weisen, aber gleichzeitig finanziert und blutet Deutschland für EU-Staaten, die man bestenfalls als Junior-Wirtschaftspartner bezeichnen kann, aber keinesfalls als Partner auf Augenhöhe und so sollte es aber sein. Daß es in fast allen EU-Staaten zu vermehrter EU-Antipathie kommt, zeigt nur, daß Europa noch weit entfernt von der "Utopia Gemeinsames Europa" ist. Fakt ist, Europa steht und fällt mit Deutschland und Frankreich (die Inselaffen sind ja raus - vielleicht haben sie die Zeichen der Zeit erkannt). D. Trumps Thesen "Make America great again" und "America first", mögen dem ein oder anderen übel aufstoßen, aber wem ist eine Regierung mehr verpflichtet, dem Wohl der eigenen Bürger oder dem Rest der Welt? In Deutschland weiß ich inzwischen nicht mehr, wo die Prioritäten sind...
Ein schwieriges komplexes Thema...
Stillstand führt zu Rückschritten, es muss daher immer vorwärts gehen.
Unternehmen vergrößern sich, sie wachsen, werden vielleicht zu Konzernen.
Und - wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist - "schrumpfen" sie sich auch wieder gesund.

Das gilt entsprechend auch für Staaten(gebilde) wie die EU.
Die EU ist ja mehr (etwas anderes) als ein gewachsener Staat, es ist ein Staatenbündnis. Und ein Bündnis macht nur Sinn, wenn alle Bündnispartner von diesem Bündnis profitieren.
Ich bin von Anfang an für die Idee der EU gewesen, aber die spätere Umsetzung bis hin zu der aktuellen Politik (EU bezogen) findet oft nicht mehr meine Zustimmung.
Konkret kann oder sollte man mMn die EU nicht immer weiter ausweiten, sondern erstmal die bisherigen EU-Partner "wirklich" zusammenschließen. Mit immer mehr EU-Staaten wurde auch für immer mehr "Baustellen" gesorgt. Das kann einfach nicht sinnvoll sein, vor allem wird damit kein gemeinsames "Wir sind Europäer Gefühl" erzeugt.
Wir sind immer noch Deutsche, Franzosen, Italiener...

Der "erste" große Fehler war in wirtschaftlicher Hinsicht der Rettungsschirm für Griechenland. Wer die Kriterien für die EU nicht erfüllt, ist raus. Muss raus sein, da man jetzt jeden EU-Partner retten muss, der in wirtschaftliche Schieflage gerät.
Auch das trägt nicht zu einem "Wir Europäer Gefühl" bei.

Was hätte man sonst anders machen können? Vielleicht aus den ursprünglich 6 EU-Staaten, dem Kern der heutigen EU, auch ein politisch gemeinsam agierendes staatliches Gebilde werden lassen.
Die EU heute ist ein Wirtschaftsbündnis und keine politische Einheit. Bündnisse können geknüpft und wieder gelöst werden, nichts anderes macht Großbritannien. Bündnispartner dürfen nicht mit "allen Mitteln", koste was es wolle, gehalten werden.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit war vor der EU möglich und wird auch nach einer EU möglich bleiben.
Vor zwei Tagen habe ich im Radio einen Bericht gehört,nach dem laut einer Umfrage ca. 70% (?) der Deutschen die EU in ihrer jetzigen Form befürworten.Eine ähnlich Umfrage wurde vor dem Brexit schon durchgeführt wobei damals zwar auch eine deutliche Mehrheit der Deutschen die EU befürworteten,aber damals waren es noch knapp unter 60 % (?) .

Ich bin und bleibe ein Gegner der EU,muss nun halt mit den Konsequenzen irgendwie leben die die EU für mich mitbringt und das sind für mich mehr Nachteile als Vorteile.

Eine reine Wirtschaftsgemeinschaft nach dem Vorbild der ehemaligen EWG würde ich jedoch befürworten.